Erfahrungsberichte

 

N. K. hat erst sehr spät von der Bindungsanalyse erfahren und hat - ganz unklassisch - erst in der 32.SSW begonnen:

"Die Geburt selber war traumhaft. Ich konnte gut mit Lea in Kontakt bleiben. Die Schmerzen waren erträglich und ich hatte das Gefühl, dass Lea und ich diese Geburt gemeinsam meistern. Leider ist danach die Plazenta nicht vollständig abgegangen. Ein kleiner Rest blieb drinnen und hat geblutet. Ich mußte in Vollnarkose operiert werden. Zum Glück ging es Lea gut und wir hatten vorher noch genug Zeit, um ungestört fast eine Stunde lang zu bonden. Sie hat auch schon gestillt. Während ich dann im OP war, hat mein Mann sie herumgetragen. Sie hat kein einziges Mal geweint. Mein Mann erzählt, sie hätte ihn die ganze Zeit angesehen, als ob sie etwas erstaunt aber insgesamt doch ganz zufrieden wäre, jetzt bei Papa anstatt bei Mama zu sein."

 

U. K. - Leas Vater - erzählt die Geschichte aus seiner Sicht:

"Als N. zufällig von der Bindungsanalyse erfahren hat, war sie ganz aus dem Häuschen. Angeblich würden die Kinder dadurch nach der Geburt von Anfang deutlich zeigen, was sie brauchen (wow, wie cool, meine Tochter würde also nach der Geburt praktisch schon sprechen können, vielleicht sogar eine Fremdsprache, immerhin waren wir während der Schwangerschaft ja eine Woche in der Türkei gewesen). Und die Geburt wäre sozusagen ein Spaziergang.

Ganz so war es dann nicht. Oder - eigentlich irgendwie doch.

Die Geburt selber war wirklich unbeschreiblich. Im wahrsten Sinne des Wortes, ich habe keine Worte dafür. N. war so... weit weg und doch ganz da. Ganz bei sich und bei Lea. Ich konnte sehen, wie Lea sich während der Geburt im Bauch bewegte und wie N. ihr half, wieder ein Stückchen weiter zu kommen. Und als sie dann da war... sie war wunderschön. So winzig, so vollkommen und ganz entspannt. Sie hat überhaupt nicht geweint, sondern lag da auf N.s Bauch und hat uns angesehen.

Irgendwann habe ich dann mitbekommen, dass die Hebamme unruhig wurde, weil die Plazenta noch nicht da war. Und als die dann da war, fehlte irgendwie ein Stück und N. blutete. Sie haben alles mögliche probiert, aber schließlich fiel die Entscheidung zur OP. Das war ein Schock. Es war doch alles so gut gelaufen. Und jetzt sollte N. in Vollnarkose operiert werden.

Ich hatte schon Horrorvisionen von meinem Kind einsam und verlassen in einem Brutkasten. Aber zu meiner Überraschung bedeutete mir die Hebamme mein Hemd aufzuknöpfen (natürlich haben echte Männer bei der Geburt ihres Kindes ein Hemd an, kein T-Shirt - spätestens jetzt wußte ich auch wirklich warum), drückte mir Lea in die Arme und an die Brust (ogottogottogott bloß nicht fallen lassen) und schickte mich ins Stillzimmer.

Ja. Ehrlich. Stillzimmer. Da saß ich jetzt wie der größte Vollidiot auf Gottes weiter Welt.

Hier eine sehr flache, sehr haarige Brust. Dort eine... noch eine... nun, ich hab mich bemüht nicht hinzuschauen. Aber jemand anderer hat sich bemüht herzuschauen: Lea. Es war, als ob sie versuchen würde, meinen Blick einzufangen. Und als ich dann schließlich nach all der Aufregung mit meinen Gedanken ganz bei ihr war, da war es, als ob sie mich schon kennen würde. Und trotzdem schien sie erstaunt zu sein, jetzt so exklusive nur mich zu sehen. Als ob sie eigentlich weiterhin N. hätte anschauen wollen. Schließlich ist sie in meinen Armen eingeschlafen. Als N. dann aus dem OP kam hatten wir das Glück, das Familienzimmer beziehen zu dürfen. Und so lagen wir dann alle drei dort im Bett. Meine Frau, meine Tochter und ich.

Wenn ich eines aus dieser Geschichte gelernt habe, dann ist es das:

Unendlich kleine Dinge - wie der Blick eines Kindes, der Blick des eigenen Kindes - können unendlich glücklich machen."

 

Erfahrungen

 

"Anna ist einfach ganz sie selber. Sie ist so klar und deutlich in dem was sie will und was sie nicht will. Eigentlich kann man mit ihr gar nichts falsch machen."